„Diabetes verstehen“
Wie du deinen Blutzucker in Balance bringst

- Romy Katzberg-Koch
Was ist Diabetes?
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der dein Körper den Zucker im Blut nicht mehr richtig verarbeiten kann. Normalerweise sorgt das Hormon Insulin dafür, dass Glukose aus dem Blut in die Zellen gelangt, dort wird sie in Energie umgewandelt. Bei Diabetes ist dieser Prozess gestört.
Entweder produziert dein Körper kein Insulin mehr oder die Zellen reagieren nicht mehr ausreichend darauf.
Der Blutzuckerspiegel steigt an und bleibt oft unbemerkt viel zu hoch und genau darin liegt die Gefahr.
Denn dauerhaft erhöhte Zuckerwerte können deine Organe, Nerven und Gefäße schädigen. Du kannst viel tun, um deinen Blutzucker zu stabilisieren und damit deine Lebensqualität deutlich verbessern.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Formen von Diabetes es gibt, woran du erste Warnzeichen erkennst und wie du mit Ernährung, Bewegung und Wissen wieder in deine Kraft kommst.
Die vier Typen von Diabetes und worin sie sich unterscheiden
Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Je nachdem, welche Ursache zugrunde liegt, unterscheidet man verschiedene Typen.
Jeder davon bringt eigene Herausforderungen mit sich aber auch individuelle Möglichkeiten zur Unterstützung.
Diabetes Typ 1 – Wenn der Körper gegen sich selbst arbeitet
Bei diesem Typ zerstört dein Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Die Folge ist ein absoluter Insulinmangel, der Körper kann kein eigenes Insulin mehr herstellen. Betroffen sind häufig Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene. Die Ursache liegt meist in einer Autoimmunreaktion, oft ausgelöst durch eine Virusinfektion.
Diabetes Typ 2 – Die Volkskrankheit mit Lebensstilfaktor
Hier ist zwar noch Insulin vorhanden, doch die Körperzellen reagieren nicht mehr richtig darauf. Man spricht von einer Insulinresistenz. Besonders häufig tritt dieser Typ bei Menschen mit Übergewicht, Bewegungsmangel und unausgewogener Ernährung auf. Der Blutzucker steigt schleichend, manchmal über Jahre hinweg. Deshalb wird Typ 2 oft erst spät erkannt.
Ein häufiges Begleitsymptom ist das sogenannte tödliche Quartett, auch bekannt als metabolisches Syndrom. Es besteht aus:
Gestörter Glukosetoleranz oder Diabetes Typ 2.
Bluthochdruck.
Fettstoffwechselstörung.
Adipositas.
Diabetes Typ 3 – Der Sonderfall mit vielen Gesichtern
Dieser Typ entsteht als Folge anderer Erkrankungen oder genetischer Defekte etwa durch eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), hormonelle Störungen wie Akromegalie oder das Cushing-Syndrom. Auch bestimmte Medikamente können Diabetes Typ 3 auslösen. Die Diagnose ist oft komplexer, deshalb ist hier eine ganzheitliche Betrachtung wichtig.
Diabetes Typ 4 – Der stille Begleiter in der Schwangerschaft
Auch Schwangerschaftsdiabetes zählt zu den Diabetesformen.
Er tritt meist im zweiten oder dritten Trimester auf, wenn der Körper auf hormonelle Veränderungen mit einer gestörten Glukosetoleranz reagiert. Nach der Geburt normalisiert sich der Blutzuckerspiegel oft wieder. Das Risiko, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken, bleibt jedoch erhöht. Eine gute Betreuung während der Schwangerschaft ist hier entscheidend für dich und dein Baby.
Frühe Warnzeichen: Diese Symptome solltest du ernst nehmen
Diabetes entwickelt sich oft schleichend, besonders bei Typ 2 bleiben erste Anzeichen lange unbemerkt. Umso wichtiger ist es, auf die Warnsignale deines Körpers zu achten. Je früher du reagierst, desto besser kannst du Folgeschäden vorbeugen.
Diese Symptome können auf Diabetes hinweisen:
- Ständiger Durst (Polydipsie) – obwohl du genug trinkst.
- Häufiges Wasserlassen (Polyurie) – auch nachts.
- Müdigkeit & Leistungsminderung – dein Körper kann Zucker nicht mehr in Energie umwandeln.
- Unerklärlicher Gewichtsverlust – besonders bei Typ 1.
- Heißhungerattacken – oft nach Blutzuckerschwankungen.
- Sehstörungen – verschwommenes oder flackerndes Sehen.
- Juckreiz & trockene Haut – vor allem an Beinen und Armen.
- Wiederkehrende Infekte – z. B. Blasenentzündungen, Pilzinfektionen.
- Nachtkrämpfe & Taubheitsgefühle – ein Hinweis auf beginnende Nervenschäden.
- Potenzstörungen oder Zyklusunregelmäßigkeiten – hormonelle Auswirkungen.
- Erhöhte Blutfettwerte – oft in Verbindung mit Diabetes Typ 2.
Wenn dir mehrere dieser Symptome bekannt vorkommen, solltest du deinen Blutzuckerspiegel kontrollieren lassen. Selbst wenn noch kein manifester Diabetes vorliegt, kann eine sogenannte Glukosetoleranzstörung bestehen, der Vorbote von Typ-2-Diabetes.
Die größten Risikofaktoren und wie du sie beeinflussen kannst
Diabetes entsteht nicht über Nacht. Besonders bei Typ 2 gibt es viele Faktoren, die du frühzeitig erkennen und aktiv verändern kannst. Das bedeutet auch: Du hast viel mehr Einfluss auf deine Gesundheit, als du vielleicht denkst.
Diese Risikofaktoren solltest du kennen:
- Übergewicht – vor allem Bauchfett wirkt sich negativ auf die Insulinempfindlichkeit aus.
- Bewegungsmangel – ohne Aktivität wird der Zucker schlechter verwertet.
- Ungesunde Ernährung – zu viel Zucker, Weißmehl und gesättigte Fette fördern die Entwicklung.
- Rauchen & Alkohol – beeinträchtigen den Stoffwechsel und verschärfen Entzündungsprozesse.
- Familiäre Vorbelastung – genetische Faktoren spielen eine Rolle, besonders bei Typ 2.
- Stress & Schlafmangel – fördern hormonelle Ungleichgewichte und Insulinresistenz.
- Bluthochdruck & Fettstoffwechselstörungen – oft Teil des metabolischen Syndroms.
Viele dieser Risiken kannst du durch einen bewussteren Lebensstil deutlich senken. Bereits kleine Veränderungen im Alltag wie regelmäßige Spaziergänge, mehr Gemüse auf dem Teller oder bewusste Entspannung haben nachweislich große Wirkung.
Du musst nicht alles auf einmal ändern. Schrittweise findest du deinen Weg in ein gesünderes Gleichgewicht und ich unterstütze dich gerne dabei.
Diese Organe sind besonders gefährdet
Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel bleibt nicht ohne Folgen. Je länger er unbehandelt bleibt, desto stärker werden deine Organe belastet. Viele der Schäden entwickeln sich still und schmerzlos, bis erste ernsthafte Symptome auftreten.
Daher ist es wichtig, früh gegenzusteuern.
Diese Organe leiden am meisten unter Diabetes:
- Augen – Hoher Blutzucker kann die feinen Blutgefäße in der Netzhaut schädigen. Die Folge: Sehschwäche oder sogar Erblindung (diabetische Retinopathie).
- Nieren – Deine Nieren filtern täglich große Mengen Blut.
Ist der Zuckerwert zu hoch, werden sie überlastet im schlimmsten Fall droht ein Nierenversagen (diabetische Nephropathie). - Herz & Gefäße – Diabetes verdoppelt dein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht verstärken diesen Effekt.
- Nerven – Besonders Hände, Füße und Beine sind anfällig für Nervenschäden. Taubheit, Kribbeln oder Schmerzen können erste Anzeichen für eine diabetische Neuropathie sein.
- Gehirn – Auch deine geistige Leistungsfähigkeit kann unter dauerhaftem Zuckerüberschuss leiden. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Diabetes und einem erhöhten Demenzrisiko.
- Füße – Kleinste Wunden an den Füßen heilen schlechter.
In Verbindung mit Nervenschäden kann sich daraus ein diabetischer Fuß entwickeln, eine der häufigsten Ursachen für Amputationen.
Diese Spätfolgen sind kein Muss aber sie erinnern daran, wie wichtig regelmäßige Kontrollen und ein gesunder Lebensstil sind. Du kannst heute schon etwas tun, damit es gar nicht so weit kommt.
Ernährung bei Diabetes – dein Schlüssel zur Gesundheit
Wenn es um Diabetes geht, ist die richtige Ernährung mehr als nur gesund, sie ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um deinen Blutzucker zu stabilisieren, Entzündungen zu reduzieren und deine Energie zurückzugewinnen. Du musst nicht verzichten, sondern darfst bewusst wählen.
Warum Ernährung bei Diabetes so entscheidend ist
Dein Blutzuckerspiegel wird maßgeblich von dem beeinflusst, was du isst, insbesondere von Kohlenhydraten. Schnell resorbierbare Zucker, wie sie in Süßigkeiten oder Weißmehlprodukten stecken, lassen deinen Blutzucker rasant ansteigen. Vollwertige Kohlenhydrate, pflanzliche Eiweiße und gesunde Fette dagegen helfen, ihn in Balance zu halten.
Die wichtigsten Prinzipien meiner Ernährungsphilosophie:
Basenbetonte Vollwertkost
Statt stark verarbeiteter Lebensmittel liegt der Fokus auf naturbelassenen, frischen Zutaten. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und hochwertige pflanzliche Fette bilden die Basis. Sie wirken nicht nur blutzuckerstabilisierend, sondern unterstützen auch deinen Säure-Basen-Haushalt.
Frischkost bewusst einsetzen
Ein hoher Anteil an Rohkost kann dich mit Vitalstoffen versorgen. Bei Obst solltest du jedoch auf Sorten mit hohem Zuckergehalt achten und die Menge gut abstimmen.
Pflanzliche Eiweißquellen bevorzugen
Linsen, Kichererbsen, Nüsse & Co liefern wertvolle Proteine ohne die Nachteile tierischer Fette. Wichtig ist auch, die Eiweißzufuhr insgesamt im empfohlenen Rahmen zu halten.
Gesunde Fette statt fettreduzierte Light-Produkte
Hochwertige Fette, z. B. aus Avocados, Nüssen oder Leinöl, unterstützen deine Zellgesundheit. Sie sättigen gut und wirken entzündungshemmend.
Individuelle Kohlenhydratzufuhr abstimmen
Die richtige Menge an Kohlenhydraten ist sehr individuell und sollte gemeinsam mit deinem Arzt oder deiner Ärztin abgestimmt werden vor allem, wenn du Medikamente einnimmst.
B-Vitamine – die unterschätzten Helfer bei Diabetes
Vielleicht denkst du bei Diabetes nicht sofort an Vitamine.
Doch gerade die Gruppe der B-Vitamine spielt eine entscheidende Rolle für deinen Stoffwechsel, dein Nervensystem und deine allgemeine Energie. Viele Menschen mit Diabetes, vor allem Typ 2, haben einen erhöhten Bedarf oder sogar einen Mangel, oft ohne es zu wissen.
Warum sind B-Vitamine so wichtig?
- Sie unterstützen deinen Energiestoffwechsel.
- Sie schützen deine Nerven vor Schädigung.
- Sie fördern einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel.
- Sie helfen, Entzündungen zu reduzieren.
Ein Mangel kann zu Kribbeln, Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche oder auch Stimmungsschwankungen führen, alles Symptome, die viele Diabetiker kennen.
Die wichtigsten B-Vitamine bei Diabetes im Überblick:
Vitamin B1 (Thiamin)
Schützt deine Nerven und kann das Risiko für diabetische Neuropathie senken. Studien zeigen, dass viele Menschen mit Diabetes zu wenig Thiamin im Blut haben.
Gute Quellen: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Sonnenblumenkerne.
Vitamin B6 (Pyridoxin)
Wichtig für den Blutzuckerstoffwechsel und die Hormonregulation. Ein Mangel wird oft mit Insulinresistenz und Herz-Kreislauf-Risiken in Verbindung gebracht.
Gute Quellen: Fisch, Geflügel, Kartoffeln, Bananen.
Vitamin B12 (Cobalamin)
Besonders relevant bei Einnahme von Metformin, ein gängiges Diabetesmedikament, das den B12-Spiegel senken kann.
Ein Mangel äußert sich oft durch Taubheit oder Erschöpfung.
Gute Quellen sind Fleisch, Eier, Milchprodukte.
Veganer sollten supplementieren.
Mein Tipp:
Lass regelmäßig deinen B-Vitamin-Status überprüfen vor allem, wenn du dich vegan ernährst oder Medikamente wie Metformin einnimmst. Eine gezielte Ergänzung kann nicht nur Mangelerscheinungen vorbeugen, sondern auch deinen Alltag deutlich erleichtern.
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Weiterführende Informationen zu Diabetes
Du möchtest dich noch tiefer in das Thema einlesen oder aktuelle medizinische Empfehlungen einsehen?
Hier findest du hilfreiche und seriöse Quellen:
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Wissenschaftlich fundierte Informationen zu Diagnose, Therapie und Forschung:
www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
DiabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Patientenorientierte Aufklärung, Alltagstipps und rechtliche Infos rund um das Leben mit Diabetes:
www.diabetesde.org

Romy Katzberg-Koch
Ich bin Romy Katzberg-Koch – Heilpraktikerin, spezialistin für ganzheitliche Frauengesundheit und Gründerin von JustYou-Katzberg.
In meinem Blog teile ich wissenswertes über Selbstliebe, Achtsamkeit, Wohlbefinden und Gesundheit.
Meine Mission ist es Frauen in ihrer Kraft zu stärken.
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